Alpfrüehlig
Hans Walter Schneller
- G -
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Es striecht der Föhn warm übre Grat,
ds Wildwasser tost i Chrache;
der Winter wehrt sich vor er geit,
doch cha'n er nüt meh mache.
Der Früehlig chunnt mit voller Chraft,
d'Schneeplätzli tüe verschwinde.
Ds Weidgräsli tribt sich gschwind i Saft,
du chasch scho Blüemli finde.
- 2 -
Die wysse Plätz am Felserand
si ändli all vergange.
D'Schneeglöggli nähme überhand,
der Senn mues nümme plange.
Scho blüeje d'Soldanelleli,
d'Alperösli röte d'Chöpfli
und d'Geissli mit de Scheleli
wei use usem Schöpfli.
- 3 -
D'Alpfahrt cha jetz uf d'Voralp zieh,
ds Veh cha der Wäg no kenne;
s'geit obsi über Stei und Flue
und freudig jutze d'Senne.
Alpfrüehlig wie bisch du e Pracht,
tuesch alles neu ychleide.
Der Föhn bringt di fasch über Nacht
und mit dir üs ou d'Freude.