Bim Vernachte

Emil Herzog

- G -

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Uf em Bänkli vor der Hütte
sitzt der Senn im Abe’dschy,
lost uf’s Herdegloggelüte,
luegt wyt über d’Weiden-y.
Still si d’Bärge rings i’r Wyti,
dunkler wird’s i Tal u Grund,
wie-n-e schöni Silberchetti
glänze d’Fluehbäch i der Rund.

- 2 -

Dunkel tönt das Wasserrusche,
fascht wie ferni Orgeltön,
Wehmuet gryft a d’sHärz bim lusche,
Alpewält, wie bist du schön!
Grat u Firn u Gletscher trinke
milde Mond- u Stärneglanz,
und sie lüchte und sie blinke
wie-n-e wyte Silberchranz.

- 3 -

Lys, wie fern us Aeterlüfte
tönt e wunderbare Gsang,
es verklingt i Fels und Klüfte
schön und rein der Alphorn-klang.
Froh leit jetz der Senn sich nieder
bis zum nächste Morgerot,
de beginnt sy Arbeit wieder,
bis dahin: „Es walti Gott!“

 

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