Sunntig

Hans Müller-Luchsinger, Text: Hans Stalder

- 1 -

Geisch i Wald am Sunntigmorge
meinsch sigsch ime stille Dom.
Chliner wärde dini Sorge,
Lärm und Hascht wird da zum Hohn.
Ufrächt steit e alti Fichte
schier gar wie ne Wächter da,
fragt di liis: 'Chasch mit dim Gwüsse
ou so vor dim Schöpfer stah?'

- 2 -

Alli Lüt göh nid i d'Chiuche,
ds'Fromm-Sy lyt nid jedem Maa.
Mänge wott us eignem Wille
mit em Herrgott Zwysprach ha.
Sigs im Tal, uf höche Bärge,
ou daheim bi eigne Lüüt,
überall fingsch Glück und Säge,
s'isch halt eifach Sunntig hütt.

- 3 -

D'Chiucheglogge wott di lehrä,
los nur was sie zue dir seit,
söllsch am Wärchtag ou no zehrä
vo dr Liebi wo sie streut.
Sigs im Büro, i der Wärchstatt 
oder hingrem Pflueg aus Puur.
Hesch dr Sunntig wohl verdienet,
für dys Wärche d'Wuche dür.

 

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